Realismus versus Würfelglück

Diskussionsarena rund um die Regeln und das Regelwerk

Moderatoren: Tati, Stefan

Realismus versus Würfelglück

Beitragvon Drididus » Mo 4. Aug 2003, 17:37

Bei Talentwürfen oder Kampfgeschehen empfinde ich es immer als störend, dass mein Charakter nicht ein bischen Leistungskonstanz zeigt, sondern nach einer Super-gelungenen Aktion gleich beim nächsten mal sein Schwert in die Ecke wirft.

Realistischer wäre es, der Held bekommt eine mittelmäßiege Leistung mit hoher Wahrscheinlichkeit hin, während davon abweichend bessere oder schlechtere Leistungen nicht so wahrscheinlich sind.

Um die Leistung etwas zu vergleichmäßigen und immer noch auf Würfelglück zu hoffen hier folgender Vorschlag:

Statt mit 1W20 mit 2W10 würfeln.

Das Gesamtergebnis muss nach wie vor > 20 sein.
Statt einer Wahrscheinlichkeit von 1/20 für jede beliebige Zahl ist jetzt eine 11 mit einer Wahrscheinlichkeit von 1/10 zu erzielen und ein Patzer (Doppel-1) oder eine herausragende Aktion (Doppel 10) tritt nur noch mit einer Wahrscheinlichkeit von 1/100 ein.

Was haltet Ihr davon?
Drididus
Benutzeravatar
Drididus
 
Beiträge: 1017
Registriert: Do 17. Jul 2003, 11:26

Beitragvon Hibbel » Di 5. Aug 2003, 08:57

Das ist eigentlich eine sehr gute Idee!
Wird aber einiges an Schreibaufwand bedeuten, das Regelwerk dementsprechend anzupassen.... :?

Um lustige Patzer mit Todesfolge (oder Treffer mit Thronfolge) aber nicht gar zu selten werden zu lassen, sollte man sich überlegen, 2 und 3 als Patzer bzw. 19 und 20 als glückliche Aktion festzulegen (mit besonders bösen/guten Folgen bei 2 und 20).

Eine andere Variante wäre es, vier W6 auf den Tisch zu donnern (das hört sich dann langsam auch schon echt nach Kampfeslärm an *schepper* im Vergleich zu einem mickrigen W20 *klunker*). Damit nähern wir uns mit den Wahrscheinlichkeiten dann auch schon viel mehr der Normalverteilung (alles wird realistischer!).

Hier die Wahrscheinlichkeiten:
4 0.000771605
5 0.00308642
6 0.007716049
7 0.015432099
8 0.027006173
9 0.043209877
10 0.061728395
11 0.080246914
12 0.096450617
13 0.108024691
14 0.112654321
15 0.108024691
16 0.096450617
17 0.080246914
18 0.061728395
19 0.043209877
20 0.027006173
21 0.015432099
22 0.007716049
23 0.00308642
24 0.000771605

Da müßte man dann 4 als Superpech (24 Superglück) und 5-6 (oder sogar 5-7) als Pech (22-23 (oder sogar 21-23) als Glück) definieren.
Ne Menge Arbeit aber vielleicht mehr Spielspaß?
Hibbel
Benutzeravatar
Hibbel
 
Beiträge: 148
Registriert: Mi 30. Jul 2003, 08:39
Wohnort: Frankfurt

Beitragvon Hibbel » Di 5. Aug 2003, 09:28

Und gleich ein Gegenargument:
Beim W20 erwartet man ja (statistisch bei einer Wahrscheinlichkeit von 0.05=5%) so ca. alle 20 Würfe einen, der danebengeht. Kämpfe dauern aber in der Regel selten länger als 10 bis 15 Runden (meist fällt der Held schon eher in Ohnmacht und liegt im Weg rum).

Damit würden bei Verwendung zweier W10 Patzer/glückliche Treffer doch zu selten werden, da dann solche Ereignisse nur noch jeden 100. Wurf zu erwarten sind... :roll:
Hibbel :idea:
Benutzeravatar
Hibbel
 
Beiträge: 148
Registriert: Mi 30. Jul 2003, 08:39
Wohnort: Frankfurt

Beitragvon Tati » Di 5. Aug 2003, 11:38

boah die statistiker haben zugeschlagen

:lol:
Man lernt nie. Aus.
Benutzeravatar
Tati
 
Beiträge: 902
Registriert: Mo 14. Jul 2003, 16:55

Beitragvon Hibbel » Di 5. Aug 2003, 11:54

:P Ha, zu irgendwas muß das lange Lernen doch gut gewesen sein....
:shock: Wenn nur der Meister nicht merkt, wie wenig unsere Würfel Laplace-Würfel sind...
Hibbel
Benutzeravatar
Hibbel
 
Beiträge: 148
Registriert: Mi 30. Jul 2003, 08:39
Wohnort: Frankfurt

Beitragvon Tati » Di 5. Aug 2003, 12:02

aber 2 w 10er sind leichter zu integrieren als deine kampfgerasselwuerfel...

und ich glaube das waere mal ein test wert, das doppelgeklapper der 2 w 10er ... ;)
Man lernt nie. Aus.
Benutzeravatar
Tati
 
Beiträge: 902
Registriert: Mo 14. Jul 2003, 16:55

Beitragvon Christian » So 10. Aug 2003, 10:21

Zu der Frage fallen mir ein paar Dinge ein:

1. Ich habe letztes Jahr eine Runde verlassen, weil dort nur über solche Regelfragen diskutiert wurde.

2. Ihr braucht GURPS nicht neu zu erfinden, das gibt es schon (mit 3 W6).

3. Gleichverteilte Wahrscheinlichkeiten sind für Nicht-Statistiker leichter nachvollziehbar. Neuere Systeme tendieren deshalb doch gerade zum W20.

4. Ich glaube nach wie vor an die Allmacht des Meisters.

Gerade die unerwarteten Aktionen machen es doch spannend. Und ein guter Spielleiter wird einen Charakter nicht gleich sterben lassen, nur weil der Spieler einmal schlecht gewürfelt hat.
Außerdem gibt doch genug Möglichkeiten für den Spielleiter, auch mal ein Auge zuzudrücken, wenn es für das Fortkommen im Abenteuer notwendig ist.
Christian
 
Beiträge: 20
Registriert: Sa 26. Jul 2003, 08:36
Wohnort: Dortmund

Beitragvon Stefan » Mi 13. Aug 2003, 13:33

Vielleicht sollte man einfach mal einen Testkampf machen... oder in einer Gruppe mit 2W10 spielen.... mir ist es egal... auch wenn es Schreibarbeit kostet, das System zu erweitern.

Kleine Anmerkung noch: das hoffende Bangen, bei einer echt wichtigen Aktion eine 20 zu würfeln ist mit einer Chance von 1/20 noch einigermaßen von Erfolg gekrönt, wenn auch selten.
Bei 2W10 nutzt da auch kein Bangen... es kommt eh eine Zahl zwischen 9 und 13 raus....

Stefan
Ich kann den Wasserhahn nicht zudrehen, wir haben zu Hause nur Hebel...
Benutzeravatar
Stefan
 
Beiträge: 1066
Registriert: Mo 14. Jul 2003, 20:05
Wohnort: Groß-Koslar :)


Zurück zu Kampfarena

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 5 Gäste

cron