Fortsetzungs-Hintergrundgeschichte zum Drachensturm

Allgemeines und Anregungen rund um UUURS, Orota und Regeln

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Beitragvon Stefan » Mo 23. Apr 2007, 15:20

"Wenn ich Euch richtig verstanden habe, wollt Ihr in die Norrberga reisen, um den Zauber zu brechen, der Euch in einen Troll verwandelt hat? Warum geht Ihr nicht in einen Tempel des Pandiridat? Dort ist man über Fälle wie Euch glücklich. Ich muss Euch sicherlich nicht erzählen, dass die Priester Pandiridats sich der Vernichtung dunkler Magie verschrieben haben." Graubart wies auf den riesigen Folianten, der am Gürtel des Trollmagiers baumelte. "Ihr habt in diesem Buch Informationen über die Norrberga gesammelt, wie Ihr berichtetet. Als Zeichen Eurer Ehrlichkeit gebt es mir und ich werde im Gegenzug einen Text aus Jahrtausende alten Zwergenaufzeichnungen vorlesen, die möglicherweise die chaotischen magischen Anomalien erklären könnten. Was sagt Ihr? Unter Zwergen heißt es: Der Hammer und der Amboss schmieden den Stahl. Ich glaube, die Menschen sagen: Eine Hand wäscht die andere... Versteht Ihr, was ich meine?" Graubart schaute den Irenicus ruhig an, während er sich auf den Stiel seines Hammers stützte.
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Beitragvon Jarek » Mo 23. Apr 2007, 16:13

„In einen Tr...“, ungewollt brandete es ihn ihm auf und brach sich seinen Weg frei. Ein weithin zu vernehmendes Dröhnen hallte über das Land. Für einen Moment ließ das Kitz von seiner Mutter ab und furchtsame Augen blickten in seine Richtungen. Die Hamster im Feld witterten Reglos ob der möglichen Gefahr. Das Zwitschern unterbrach sich flüchtig.
Irenicus lachte und rieb sich die Tränen mit bedachter Bewegung wieder aus dem Gesicht. „Oh. Ihr missversteht mich, Mylord.“ Schnell zog er ein Taschentuch hervor um dem Triefen seiner Nase Einhalt zu gebieten. „Laut dem was ich herausgefunden habe werden Trolle weitaus älter als jeder Mensch. Von daher würde ich nicht auf ihn verzichten. Aber die Nase, Mylord, die Nase! Ich hätte gerne eine richtige und nicht dieses...“ Er suchte nach dem passenden Wort, während er das Taschentuch zurücksteckte. „Mittel und Wege gibt es, Illusionen und Verwandlungen, mit denen ich in die Gestalt eines Menschen oder Elfen zu schlüpfen vermögen würde. Doch stets bleibt diese Verunstaltung vorhanden.“
Dann schluckte er. Es war klar, dass er würde Opfer würde bringen müssen, wenn er sich hier anschließen wollte. Dennoch... „Ich werde euch dieses Buch anvertrauen, werter Zwerg. Ich werde euch sogar Zugang zu meiner Bibliothek gewähren, in dem ihr die Originale und Abschriften einsehen könnt, sofern sie sich in meinem Besitz befinden. Doch seid bitte äußerst behutsam damit. Es behandelt alles, was ich zum Thema Verwandlung und Illusion zusammentragen konnte um meine Lage zu erleichtern. Es ist wie mein zweites Grimoire.“
Der eindringliche Blick der massiven Gestalt verhieß wohl nichts gutes, sollte diesem persönlichen Heiligtum etwas zustoßen. Dennoch löste er es diesmal gänzlich von der Kette um es Graubart zu reichen.
Schließlich blickte er auf. „Wer hat Hunger?“
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Beitragvon Stefan » Mo 23. Apr 2007, 20:20

Graubart blickte seine Gefährtinnen an, die in einem Halbkreis hinter ihm standen. Nur Butterbottom saß auf Lari-Faris Schulter.

"Ich könnte gut ein zweites Frühstück vertragen, nachdem wir heute Morgen so plötzlich aufgebrochen sind. Und ihr?" Kira schaute fragend ihre Begleiter an. Graubart nahm Irenicus' Buch entgegen und schlug es vorsichtig auf. "Ihr könnt gern etwas essen. Ich werde hier auf euch warten und lesen. Wenn ihr gesättigt seid, werde ich euch meine Informationen über die Norrberga mitteilen."

Irenicus schaute den Zwerg zweifelnd an. "Es ist besser, Ihr begleitet mich in meinen Turm und lest in meiner Biliothek. Dort ist es bedeutend gemütlicher." Er rieb verlegen an den Überresten seiner Nase, die immer noch vor sich hin triefte.

"Ist das eigentlich ansteckend?" fragte Butterbottom, die vor dem Gesicht des Trolls hin-und herflog. "Nachher bekommen wir auch solch ein verunstaltetes Gesicht. Das will ich lieber nicht. Dann dürft Ihr uns nicht begleiten, auf keinen Fall!" Butterbottom verschwand im Astralraum, ohne auf eine Antwort des Magiers zu warten.

Lari-Fari schaute hinüber zum Turm, der sich malerisch vor dem Wäldchen abhob und dabei zwar wehrhaft aber nicht bedrückend erschien. "Ich würde auch gern was essen." Grimmig schaute sie Irenicus an. "Sehr nett übrigens, dass nun alle Welt weiß, dass ich eine Hexe bin." Sie fasste an ein feines silbernes Kettchen um ihren Hals und zog es unter ihrer schwarzen Weste hervor. Ein kleiner Anhänger in Form eines Reisigbesens wurde sichtbar. Sie schloss kurz ihre Augen und plötzlich hielt sie einen echten hölzernen Reisigbesen in ihrer rechten Hand. "So fühle ich mich wehrhafter, wer weiß, was uns im Turm erwartet."

Irenicus lachte. "Mit diesem Besen wollt Ihr mir doch wohl keine Angst einjagen? Den zerbreche ich mit einer Hand." In seine Augen blitzte überraschender Weise der Schalk, so dass seine Antwort deutlich abgemildert wurde.

"Ihr habt keine Ahnung, was wir Hexen mit einem Besen alles so anstellen können, Magier. Lasst das 'mal meine Sorge sein." Lari-Fari schaute verächtlich auf die Krallen des Trolls.

Butterbottom tauchte plötzlich wieder vor dem Gesicht des Magiers auf, der erschrocken zurück wich. "Der ganze Troll ist magisch. Und sein Gesicht ist tot. Und seine Aura ist die eines Menschen. Du bist ein ziemlich komisches Wesen", stellte die Fee fest, die spontan zum persönlichen Du übergewechselt war. "Ich hätte übrigens gern ein Töpfchen mit Honig." Mit einem zuckersüßen Lächeln und einem überhaupt nicht schüchtern wirkenden Augenklimpern flog sie auf den Troll zu, um ihm tief in die Augen zu schauen. Dann drehte sie einen halben Looping um anschließend mit einer Schraube am Kopf des Magiers vorbeizusausen in Richtung Turm. "Kommt ihr oder was?" rief sie den Wartenden zu.

Kassandra lief zügig hinter der Fee her, um sich einen ersten Eindruck vom Innenleben des Turms zu verschaffen. Rasch eilten die anderen hinter den beiden her, wobei der Troll überholte und elegant das Tor zu seinem Turm aufhielt.
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Beitragvon Jarek » Mo 23. Apr 2007, 23:35

Wohl mehr im Vorbeigehen vermag die Gruppe einen Blick auf den gepflegten Garten zu werfen. Allerdings mochte hier und da etwas eigenartig wirken. Wie etwa die schlanken Bohnenranken, welche an Bambusstäben emporkletterten. Ihre Früchte erweckten den Eindruck, als wären sie recht klein. Die Tomaten hingegen wirkten wie dicke eitrige Beulen, so arg angeschwollen, dass sie eine leicht violette Färbung angenommen hatten.
Die gut geölten Scharniere ließen die Tür locker aufschwingen und offenbarten das weiträumige Innere des Turmes. Die Wände waren versehen mit Gemälden diverser Magier. Das prüfende Auge mag die Ornamente der Magiergilde in Ostenbruck auf den Roben erkennen. Drei Erzwinger und ein Krieger. Die Ähnlichkeit zwischen den verschiedenen Personen ist eindeutig. Und so mag ein kluger Geist kombinieren, dass es sich um eine „ruhmreiche“ Ahnengalerie handelt.
Der steinerne Boden war versehen mit zahlreichen Teppichen und Pelzen um jeglichen Klang eines Schrittes zu schlucken. Zur Rechten hin fand sich eine steinerne Treppe, welche ein Stockwerk höher reichte. Eine weitere Tür trennte das Ober- vom Erdgeschoss. Eine Treppe führte hinab in den Keller um dort vor einer Tür zu Enden, die reich mit Runen und stählernen Scharnieren versehen war.
In der Mitte des weiten Raumes fand sich ein großer runder Tisch mit niedrigen Beinen. Ein gläserner mit Sand gefüllter Käfig nahm den meisten Platz auf diesem Tisch ein. Seine obere Kante wölbte sich nach innen, so dass ein es den Käfern im Inneren erschwert wurde zu entkommen. Zumindest lässt sich erahnen, dass Käfer den Hügel in der Mitte des Käfigs behausen. Die Zahlreichen Löcher erinnern an einen Termitenhügel. Um diesen herum finden sich die abgenagten Gerippe von einem Karnickel und drei Ratten. Es muss wohl ihr Blut sein, welches den Sand des Hügel rot verfärbt hat und zusammen hält.
Bei dieser kleinen Attraktion übersieht man leicht den Schlichten Kronleuchter an der Decke. Es handelt sich eben um lediglich einen solchen, wenn man davon absieht, dass die eisernen Kerzen nicht brennen können dürften. Und dennoch glühen sie rötlich und gleich über ihnen flackert je eine Flamme, die den Raum ausleuchtet.
Irenicus geleitete die Gruppe hinauf und öffnete ihnen die Tür in die Küche. In einem Kamin knisterte ein warmes Feuer. Zusammen mit dem Licht der Sonne, welches durch die Schießscharten drang, erleuchtete es den Raum genügend. Mit Hilfe eines Bratspießes wendete eine, vom alter gebeugte Frau saftig marinierte Fleischscheiben. Auf dem großen runden Tisch in der Mitte wartete bereits eine Schüssel mit Kartoffelsalat. Daneben fand sich eine Platte mit Brot und Käse. Offenbar trennte Irenicus den Speisesaal nicht von der Küche.
„Hallo, Lynda“, begrüßte Irenicus die alte Frau warmherzig. „Ich habe Besuch dabei.“
„Dann schau doch mal auf den Tisch, Großer. Ich habe ein längst anmarschieren gehört und gesehen.“
Und tatsächlich fand sich auf dem Tisch für jeden feines Besteck. Er nickte verstehend, meinte dann jedoch noch: „Der Zwerg und ich gehen noch in die Bibliothek. Ich verlasse mich darauf, dass niemand die Küche hungrig verlässt.“
„Wenn du es vergisst dir etwas zu holen, schicke ich Nil’han mit etwas zu Essen hinab“, drohte die Alte und der Troll verzog für einen kurzen Moment angewidert das große Gesicht.
Damit ließ er die Gruppe allen zwischen hängenden getrockneten Kräutern, Marmeladen und Honigtöpfen. Bei einem Sack Mehl, zwei kleineren mit Reis und noch allerlei anderen Zutaten. Abgesehen von dem Fleisch auf dem Rost fand sich hier jedoch keines. Die alte bewirtete die Gruppe zuvorkommend, mit klarem Wasser und trüben Augen.

Indes stiegen Graubart und Irenicus in den Keller hinab. Vor der Tür hielten sie kurz. Der Magier berührte kurz zwei der Runen auf der Tür mit seinen Klauen und fischte anschließend einen großen Schlüssel unter seinem Gewand hervor.
Ein wahrer Bücherfanatiker lässt sich durch nichts von geschriebener Weisheit ablenken. Jedem anderen würde wahrscheinlich sofort auffallen, dass der Boden hier aus einem Gitter bestand unter dem sogleich dunkles Wasser gluckerte und gluckste. Wie es sich für eine Bibliothek gehörte war sie mit großen Regalen versehen, die sich einmal um die Mauer herum wanden. Zwei hohe Regale, die in der Tat mit der Decke verankert wirkten standen in der Mitte. Zwischen ihnen fanden sich drei Sessel. Etwas Abseits davon fand sich ein Schreibtisch und mit ziemlich massivem Stuhl.
„Die Bücher sind Katalogisiert.“ Damit wies er auf Hefte, die an den Regalen hingen. „Die Ordnung entspricht in etwa jenem, wie man sie auch in der Gilde der Weisheit antreffen würde. Die Regale in der Mitte beherbergen meine größten Fundstücke und die nichtmagischen Themen. Am besten ihr haltet euch an das Buch, in eurer Hand. Natürlich habe ich notiert, wo ihr welches Original und welche Abschrift finden könnt.“ Er blickte sich einmal kurz um und beobachtete einen Moment den Zwerg, der sich bereits an die Arbeit machte. Er musste sich einen innerlichen Ruck geben, bevor er sich fürs verabschieden konnte um bei den anderen zu speisen.
Während Graubart nun also die Bibliothek durchsah entdecke er unter anderem ein Schild aus Sinobien. Das Innere des Schildes war mit Runen übersäht und es war ausgewiesen als ausgebranntes Artefakt. Neben einem Flaschenschiff fand sich zudem ein Messer aus Elfenbein. Das Etikett versprach, dass die helle Klinge aus dem Zahn eines Leviatans geschnitzt worden sei.
Bei all den hübschen Dingen bemerkte Graubart wohl gar nicht erst, dass über ihm drei Glaskugeln hingen. Leuchtende Käfer hausten in diesen Kugeln. Offenbar versuchte hier jemand Feuer zu vermeiden.

Nach einer stärkenden Mahlzeit, bei der sicher auch die Fee nicht zu kurz gekommen war, versammelte sich die Gruppe schließlich im Keller. Nur widerwillig hatte Irenicus, einen Teller mit etwas von dem Fleisch, Brot und Salat mitgebracht, damit auch der Zwerg noch etwas zu Essen bekam.
Er stellte den Teller auf einer Ecke des Schreibtisches ab und beobachtete, wie Lari-Fari, Kassandra und Kira die Sessel in beschlag nahmen. Butterbottom ließ sich auf der Rückenlehne von Lari-Faris Sessel nieder und Graubart hatte bereits den Stuhl für sich erobert, mit dem er auch die höher gelegnen Regale erreicht hatte.
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Beitragvon Stefan » Mo 30. Apr 2007, 12:37

Graubart schaute von seiner Lektüre, einer Schriftrolle aus schwerem Pergament, auf und seine Gefährten an. Sein Blick ruhte lange auf Irenicus, der mit einem schnellen Blick erfasste, dass Graubart keinerlei Unordnung auf seinen Regalen hinterlassen hatte. Graubart stand von seinem Stuhl auf, schob diesen vor ein mit Schriftrollen gefülltes Regal, kletterte hinauf und legte seine Schriftrolle an den alten Platz zurück. Dann nahm er sich ein Stück Brot und eine Scheibe Braten und setzte sich wieder zu seinen Gefährten. Die Spannung nahm mit jedem Bissen des Zwerges zu. „Und? Was hast du entdeckt, Graubart?“ Butterbottom hüpfte aufgeregt auf Lari-Faris Sessellehne herum.
„Nun hetze mich nicht, Butterbottom. Bei aller Gelehrsamkeit darf die Gesundheit des Körpers nicht zu kurz kommen…“ Er griff nach seinem Lederschlauch und spülte die Reste seines Mahls mit einem großen Schluck Bier hinunter. Er stand auf und holte seinen speckigen Lederrucksack, den er neben einem Regal auf den Boden gelegt hatte. Ohne hinein zu sehen holte er einen Stapel dünner Kupfertafeln hervor, die mit Hilfe von Lederschnüren zusammengebunden waren. Der häufige Gebrauch hatte sie an vielen Stellen grün anlaufen lassen. Graubart legte die Tafeln wie ein Buch vor sich hin und lehnte sich zurück.
„Dies sind einige meiner Aufzeichnungen. Im letzten Jahrhundert habe ich alles zusammengetragen, was ich über Drachen und den Drachenkrieg vor etwa 2200 Jahren herausgefunden habe. Vieles ist im Laufe der Jahrhunderte verloren gegangen, zumal die Zeit der Drachenkriege keine Zeit für Geschichtsschreiber war. Zu viele Menschen, Zwerge und Elfen sind im Kampf gegen die geflügelten Unholde getötet worden. Ich habe einige unbezahlbare Quellen, vor allem Tagebücher, gefunden, die möglicherweise das Verschwinden der Drachen und die chaotische Energien in den Norrberga erklären können.“
Irenicus hatte gespannt zugehört und erhob nun seine Stimme: „Ihr seid auf der Suche nach einer Erklärung, warum die Drachenkriege urplötzlich endeten? Meinen Respekt, Zwerg, daran haben sich schon größere Gelehrte als Ihr die Zähne ausgebissen. Was habt Ihr herausgefunden?“
„Eure Neugier ist verständlich. Doch bevor ich Euch meine Erkenntnisse anvertraue, möchte ich, dass Ihr mein Gaeas akzeptiert. Ihr wisst, was das ist? Gerade als Bezwinger solltet Ihr es kennen.“
„Ein Gaeas? Ihr seid kein Magier, wie soll das gehen?“
„Lasst das meine Sorge sein. Seid Ihr bereit, das Gaeas anzunehmen, das dafür sorgen soll, dass Ihr nichts ausplaudert während unserer Reise in die Borrberga?“ Graubarts Blick war sehr ernst, keinerlei Unsicherheit war zu erkennen.
Irenicus schmunzelte. „Einem Bezwinger, einem Meister der Beherrschungsmagie, wollt Ihr, ein Zwerg, ein Gaeas auferlegen? Ich gebe Euch mein Wort, dass ich keine Geheimnisse ausplaudern werde, das ist nicht meine Art. Aber wenn ihr durch das Gaeas beruhigt werdet, so bin ich bereit.“ Sein Lächeln war abschätzig geworden. Er traute Graubart nicht zu, dass er einen mächtigen Zauber wie ein Gaeas gegen einen Magier wirken könne. Bereitwillig kniete er sich vor dem Zwerg nieder, der das Ritual des Gaeas erneut durchführte. Kassandra, Kira und Lari-Fari schauten interessiert zu. Auch sie waren gespannt, ob der Zwerg es schaffen würde.
Graubart sprach die Worte des Gaeas und strich ein wenig Salbe auf die Stirn des Trolls. Dieser atmete erschrocken auf, als die Magie ihre Wirkung tat.
„Ihr seid ein Mann voller Überraschungen, Herr Zwerg! Ihr habt Blutmagie mit Beherrschungsmagie vereinigt. In der Salbe ist Euer Blut, nicht wahr?“ Staunend schaute Irenicus auf die Salbe, die Graubart wieder ordentlich verstaute.
„So ist es, Irenicus. Ich freue mich, Euch als Gefährten begrüßen zu dürfen. Und nun zu den Schriften.“
Graubart öffnete das Bündel Kupfertafeln und las vor:
„Tagebuch von Eigrum Norrbergsclan.
22. Saphirum im Jahre 113 der Regentschaft Tharims, Sohn des Thogram.
Heute mussten wir die Tunnel nach Norden verbarrikadieren. Der feuerspeiende Wurm muss unsere Außenposten überrascht haben, denn seit Tagen haben wir nichts mehr von ihnen gehört. Die Zwerge aus Bilgram, die zu uns geflüchtet sind, berichten von zweibeinigen Kriegern mit Drachenköpfen, die gar schreckliche Gegner sind. Wir werden Boten nach Süden schicken müssen, um von unserer Notlage zu berichten.
24. Saphirum im Jahre 113 der Regentschaft Tharims, Sohn des Thogram.
Der Wurm hat die Barrikaden durchbrochen. Sein Atem ist heiß wie das flüssige Herz der Berge. Unsere besten Krieger werfen sich ihm entgegen. Die Drachenkrieger folgen dem grauen Wurm und hinterlassen Tod und Verderben. Wir werden den Wurm in unsere Binge locken und das Gewölbe zum Einsturz bringen. Die Steinmetze setzen ihr Leben ein, um den Wurm zu besiegen. Unsere Zeit hier ist gezählt.
27. Saphirum im Jahre 113 der Regentschaft Tharims, Sohn des Thogram.
Der graue Wurm hat unsere Binge erreicht. Der Berg bebt. Ich kann nicht weiterschreiben.“

Graubart blätterte um. Er hatte eine gute Erzählstimme und die Gefährten hingen an seinen Lippen.
„Der nächste Text stammt aus dem Tagebuch von Strein Noris’cail Adac, einem Magier. Ich habe die Zeitangaben an unsere Zeitrechnung angepasst.
3. Saphirum im Jahre 113 der Regentschaft Tharims, Sohn des Thogram.
Die Kämpfe im Norden laufen schlecht. Der riesige schwarze Drache scheint unbesiegbar zu sein.
6. Saphirum im Jahre 113 der Regentschaft Tharims, Sohn des Thogram.
Der Angriff des roten Zirkels auf den schwarzen Drachen ist gescheitert. Wie viele von uns müssen noch sterben?
15. Saphirum im Jahre 113 der Regentschaft Tharims, Sohn des Thogram.
Der Schwarze bewegt sich auf Caislenz zu. Wir müssen ihn stoppen. Rasindros Idee, ihn gemeinsam zu versteinern, hört sich gut an. Wir müssen es versuchen. Es ist unsere letzte Chance.
23. Saphirum im Jahre 113 der Regentschaft Tharims, Sohn des Thogram.
Der schwarze Drache bewegt sich mit den Drachenkriegern und einem Dutzend kleinen Drachen weiter auf Caislenz zu. Sie sind noch drei Tage entfernt. Die Vorbereitungen sind fast abgeschlossen. Es muss gelingen.
28. Saphirum im Jahre 113 der Regentschaft Tharims, Sohn des Thogram.
Es ist vollbracht! Der Zauber ist gelungen! Es ist nur noch wenig Zeit, die übrigen Drachen greifen uns mit aller Macht an.“

Graubart drückte seinen Rücken durch und schaute von der Kupfertafel auf, die über und über mit keilförmigen, äußerst akkurat geritzten Zeichen bedeckt war.
„Der nächste Text stammt aus einem Heldenepos der Elfen. Ich habe es auf meinen Reisen durch das Ängd, dem Elfenwald, gehört und versucht, so gut es ging, zu übersetzen und aufzuschreiben. Der Elfenbarde erzählte mir, dass das Lied im Jahre 113 entstanden ist. Zufall?

Grauer Rauch liegt über den Wipfeln, das Gebein des Waldes liegt offen.
Der rote Drache schwebt über den Gipfeln, der Krieg gibt nicht viel Grund zu hoffen.
Drei Köpfe des Drachen speien ihr Feuer, die Pfeile der Krieger prallen ab von Schuppen.
Die Drachenarmee ist ein Ungeheuer, sie spielt mit uns wie mit Kinderpuppen.
Die Königin steht in vorderster Reihe, vereinigt der Elfenmagie mächtiger Strahl.
Im Feuer des Drachen gellen die Schreie, Elfenfleisch ist das Drachenmahl.
Der erste Kopf des Drachen vergeht, getroffen von der Magie der Elfen.
Im Drachenfeuer die Königin steht, kein Zauber vermag ihr zu helfen.
Das Brüllen von zwei Köpfen erklingt, voller Wut über den großen Verlust.
Le’rhon, der Barde, sein Lied nun singt, seine Stimme erschallt voll Elend und Frust.
Der Drache spürt die Macht der Gesänge, sucht nach der Quelle des tödlichen Tons.
Er zittert über seine gesamte Länge, der zweite Kopf vergeht dank der Lieder Le’rhons.
Der Kampf im Wald tobt hin und her, Kunst der Jahrhunderte zerfällt zu Asche.
Doch die Elfenkrieger wollen nun mehr, Meisterschütze Sin’meron greift in seine Tasche.
Er schraubt den Kristall auf seinen Pfeil, legt an und zielt auf die Drachenstirn.
Der Stein wirkt wie in magisches Beil, dringt in den Schädel bis ins Gehirn.
Im Todeskampf spuckt der Drache sein Feuer, auch Sin’meron vergeht in den Flammen.
Der Sieg über den Drachen kam den Elfen teuer, doch schweißte er das Volk zusammen.
…“

Graubart ergriff seinen Bierschlauch und nahm einen großen Schluck. „Die Schlacht gegen den roten Drachen muss ebenfalls im Saphirum stattgefunden haben. Das allein sind schon interessante Zufälle. Der letzte wichtige Text stammt von einer kaum bekannten Rasse. Sie nennen sich selbst Vingari. Sie leben versteckt in der Vinge, da sie den Menschen Angst einjagen und gejagt werden.“
Kira begehrte auf: „Wovor sollen wir Menschen schon großartig Angst haben? Vor echten Drachen vielleicht, aber sonst? Was ist so besonders an diesen Vingari?“
„Nun, Vingari sind Gestaltwandler, die tagsüber Menschengestalt annehmen und nachts die Gestalt eines geflügelten Dämons.“ Graubart nickte Kira zu. „Ihr mögt vielleicht keine Angst haben, doch die einfachen Menschen sind ungebildet und würden solch ein Wesen bin in den Tod hinein jagen.“ Kira stimmt Graubart zu. „Da habt Ihr recht. Erzählt weiter!“
Graubart überschlug einige Kupfertafeln und grummelte etwas Tukron in seinen gepflegten Bart. „Fragt mich nicht, woher ich diesen Text habe. Hört einfach zu und versteht.
Schriften des Vingariforschers Rath’meran Vinturias.
07. Aquamarinum im Jahre 113 der Regentschaft Tharims, Sohn des Thogram.
Der Weg in die Norrberga war nicht leicht. In der Nacht wich in den kleinen Drachen aus, die ich zum Glück immer frühzeitig bemerkte. Tagsüber schlief ich an schwer zugänglichen Plätzen. Die Sorge um mein Volk treibt mich an, seitdem die Drachen in die Vinge eingefallen sind. Woher kommt diese Brut? Kann ich sie aufhalten? Ich will nicht überheblich klingen, doch ist Wissen oftmals wertvoller als eine Klinge. Ob meine Brüder das jemals verstehen werden?
32. Onyxum im Jahre 113 der Regentschaft Tharims, Sohn des Thogram.
Auf den Spitzen der Norrberga ist es bitterkalt. Ich weiß nicht, wie lange ist diese Strapazen noch aushalten kann. Durch die unzugänglichen Täler wälzen sich Armeen von Drachenkriegern und Drachen nach Süden. Nur ein paar Mal habe ich große Drachen gesehen. Der Blick über das nördlich gelegene Land der Drachen ist beeindruckend. Eine weite Tundralandschaft mit kleinen Wäldern erstreckt sich bis zum Horizont. Hier und dort sind Drachen und Drachenkrieger zu sehen. Der Großteil des Heeres muss die Norrberga bereits überquert haben.
21. Saphirum im Jahre 113 der Regentschaft Tharims, Sohn des Thogram.
Ich habe mich in ein Waldstück eine Flugstunde von den Norrberga zurückgezogen. Am Horizont ist eine gewaltige Staubwolke zu sehen.
24. Saphirum im Jahre 113 der Regentschaft Tharims, Sohn des Thogram.
Heute Nacht habe ich die Staubwolke untersucht. Mit knapper Not bin ich den Drachen entkommen. Wer immer dies lesen wird: der Krieg ist verloren! Oh Götter, steht uns bei…“

Graubart räusperte sich. „An dieser Stelle war der Text leider nicht mehr zu entziffern. Zum Glück geht er einige Seiten später weiter:
27. Saphirum im Jahre 113 der Regentschaft Tharims, Sohn des Thogram.
Ich habe mich wieder in die Gipfel der Norrberga zurückgezogen. Durch den Pass unter mir ergießt sich die Hauptstreitmacht der Drachen. Das gewaltige Etwas muss die Drachenkönigin sein. Sie hat unzählige Köpfe und ist so groß wie drei der großen Drachen zusammen. Gestern konnte ich beobachten, wie die Königin einen ihrer Köpfe verlor. Es war ein grauer Schädel, der aussah wie ein riesiger Schlagenkopf. Der Aufschrei der Königin ließ die Berge erbeben. Oder war es ein Erdbeben?
28. Saphirum im Jahre 113 der Regentschaft Tharims, Sohn des Thogram.
Wieder erschütterte der Schrei der Königin die Berge. Der Heerzug ist ins Stocken geraten. Ich glaube, die Königin macht kehrt. Leider kann ich nicht erkennen, welche und wie viele Köpfe sie verloren hat. Warum geschieht dies? Es findet kein Kampf mit der Königin statt. Was geschieht mit ihren Köpfen? Ich muss mich weiter zurückziehen. Die Drachen schwärmen aus und sind äußerst nervös.
31. Saphirum im Jahre 113 der Regentschaft Tharims, Sohn des Thogram.
Der Himmel hat sich verdunkelt. Die Drachen kehren zurück. Sie folgen ihrer Königin zurück in den Norden. Ich hoffe, ich bin hier sicher…“

Graubart schlug die Kupfertafeln mit einem metallischen Klappern zu. „An dieser Stelle endet der Text.“
Zuletzt geändert von Stefan am So 6. Mai 2007, 12:00, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon Tati » Sa 5. Mai 2007, 23:03

"Interessant.", stellte Kassandra fest. "Hoert sich an, als wenn man um die Drachen einen Bogen machen sollte." Gedankenverloren strich sie ueber sie Lederscheide ihres Schwertes. Ihre Stirn lag in Runzeln und ihre Augen schienen in weiter Ferne zu verweilen. "Das koennte eine sehr interessante Reise werden. Ich hoffe, wir werden irgendwann jemanden von unseren Erlebnissen berichten koennen."

Butterbotton flatterte auf und verkuendete mit ernster Stimme: "Das darfst du GAR NICHT! Du hast den Geas!".

Fast haette sie Kassandra die lange Nase gezeigt, aber sie beherrschte sich grade im letzten Moment.

"Doch ich denke, dass Mama Drache eine ziemlich ungemuetliche Zeitgenossin sein wird. Vielleicht sollten wir eine Armee mitnehmen. Menschen haben doch immer so grosse Armeen, mit ganz vielen Ruestungen, die dann so schoen in der Sonne funkeln. Das sieht immer ganz toll aus.", fuhr Butterbotton fort.

Kassandra schmunzelte leise und versuchte verstohlen von den Mienen der andren abzulesen, was sie wohl von der ganzen Sache hielten.
Man lernt nie. Aus.
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Beitragvon Stefan » Mi 9. Mai 2007, 18:26

"Ich denke, dass eine Armee nicht der richtige Weg sein wird. Die Norrberga sind etwa viertausend Meter hoch, da wird es eine Armee schwer haben. Leider habe ich keine genauen Informationen darüber, wie die Drachenarmee, vor allem die Drachenkrieger, die Berge überwinden konnten. Worüber ich schon lange Zeit nachdenke ist, ob die Drachenkönigin noch irgendwo in den Norrberga lebt oder ob sie sich in die Drachenlande zurückgezogen hat." Graubart schaute Irenicus neugierig an. Der Troll hatte den Informationen aufmerksam gelauscht und hin und wieder den Kopf geschüttelt oder erstaunt die Augenbrauen gehoben. In seinen Pranken hielt er ein schweres Buch, in das er eifrig Notizen gemacht hatte.
Graubart räusperte sich und trank einen Schluck Bier aus seinem Schlauch. "Was meint Ihr, Irenicus, woher stammt das magische Chaos in den Norrberga? Könnte es von der Drachenkönigin stammen?"
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Beitragvon Jarek » Sa 12. Mai 2007, 08:32

Die blassen, fast farblosen Augen richteten sich auf den Zwerg, während Irenicus noch einmal überdachte, eventuell etwas übersehen zu haben. Dabei nahm er die beiden Augengläser herunter und kniff die Augen zusammen, auch wenn er wohl eher durch den Zwerg hindurchblickte.
Als seine Augen schließlich den „Kleinen“ zu fixieren versuchten begann er. „Die Norrberga bilden eine Art natürliche Grenze zwischen uns und der Tundra, der Heimat der Drachen, wie es scheint. Irgendjemand oder irgendetwas hat diese Grenze wohl verstärkt. Vielleicht sind es die Drachen, die sich hinter diese Grenze zurückgezogen haben. Vielleicht sind es auch die Götter, die uns vor dem Wissen bewahren wollen, was sich dahinter befindet oder uns vor den Drachen gerettet haben und nun so schützen. Den Geschichten nachgäbe könnten einzelne über die Norrberga gelangen, aber nie wieder ein ganzes Heer.“
Er schloss die Augen und rieb sie mit einer Hand. „Während ich eure Worte hörte, hatte ich die Vision von einem Friedhof, den wir finden werden. Einen Drachenfriedhof!“ Das letzte Wort sprach er deutlich und klar Silbe für Silbe aus. „Aber versteht mich nicht falsch, ich bin kein Wahrsager, kein Hellseher, kein Prophet. Es sind nur die Vorstellungen eines alten Mannes, die mit ihm durchgehen.“
Noch einmal atmete er tief durch. „Es gibt Quellen magischer Energie, wo sie in Rohem Zustand aus dem Boden quellen und allerlei Merkwürdigkeiten anzurichten vermögen. Wo Wölfe anfangen auf zwei Beinen zu gehen und mit Messer und Gabel essen. Ich habe mich eine Zeit lang damit beschäftigt um herauszufinden, wie sich diese ‚magischen Gasiere’ verwenden ließen. Ein Kundiger und findiger Magier könnte es schaffen. Was die Norrberga tatsächlich durchdringt werden wir allerdings erst herausfinden, wenn wir sie bereisen.“
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Beitragvon Stefan » Mo 21. Mai 2007, 19:14

"Seltsame Visionen habt Ihr, Irenicus. Ich glaube nicht, dass die Götter die Drachen zum Rückzug zwangen. Meiner Meinung nach ist die Drachenkönigin mit anderen, wichtigen Drachen magisch verbunden. Als diese Drachen besiegt wurden, verlor sie jedesmal einen ihrer Köpfe. Somit verlor sie ihre wichtigsten Drachen im Kampf gegen die Magier, die Elfen und die Zwerge. Aber das sind nur Vermutungen. Was mir fehlt, sind weitere Berichte über Drachen in der jüngeren Vergangenheit." Graubart überlegte kurz. "Ich hörte davon, dass es einen unbesigbaren Räuberhauptmann nahe Goldmühl geben soll, der einen Pakt mit einem Drachen geschlossen hat. Die Hinweise sind ziemlich deutlich, aber wer reist schon freiwillig nach Goldmühl?" Eir nahm einen großen Schluck aus dem Bierschlauch. "Wie sieht's mit euch aus? Kennt ihr Hinweise zu Drachen?"
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Beitragvon Tati » Di 22. Mai 2007, 23:26

Kassandra schien mit ihren Gedanken weit weg zu sein, eine andere Zeit ein anderes Abenteuer. Ein wehmuetiges Lacheln umspielte ihre Lippen. Sollte sie davon berichten? Sie erinnerte sich nicht so gerne daran. Doch dann straffte sie die Schultern und sprach mit leiser Stimme:

"Als ich sagte, man sollte vielleicht einen Bogen um Drachen machen, war dies eher aus einer Erfahrung mit einem Drachen entsprungen. Doch der Drache war nicht von dieser Welt. Es waren harte Kaempfe und auch unfaire. " Sie seufzte. "Das Schuppenkleid war undurchdringbar, er konnte ueber vier Elemente gebieten, sein Schwanz mit einem giftigem Dorn versehen. Kurz gesagt: er war unbesiegbar. Und doch schafften wir es. Allerdings weiss ich nicht mehr wie genau. Ich wurde schwer verletzt und das Drachengift setzte mir sehr zu. Es gibt sicherlich AUfzeichnungen irgendwo dazu. Es begab sich in Iramar."

Man merkte ihr an, dass sie nur sehr ungerne darueber reden wollte und nun gesagt hat, was sie von sich aus zu erzaehlen bereit war.
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Beitragvon Stefan » Do 14. Jun 2007, 18:25

"Das hört sich faszinierend an! Ihr habt einem echten Drachen Auge in Auge gegenüber gestanden und das Untier sogar besiegt?" Graubart musterte Kassandra und stellte fest, dass ihre Stirn von Sorgenfalten gefurcht war. Sie wirkte in sich gekehrt und starrte auf den Becher Wein, der vor ihr auf dem Tisch stand.
"Wir sollten nach Iramar aufbrechen, um dort nach weiteren Hinweisen zum Drachen Ausschau zu halten", überlegte Irenicus. "Wo liegt dieses Iramar?" Er stand auf, um ein großformatiges, in dünnes Leder gebundenes Buch aus dem schweren Eichenregal neben sich zu nehmen. Er legte es vorsichtig auf den Tisch und schlug es auf. Fein säuberlich gezeichnete Landkarten waren zu erkennen. "Sagt, Kassandra, wo liegt dieses Iramar? Oder wollt Ihr uns nicht mehr darüber erzählen?"
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Beitragvon Tati » Di 26. Jun 2007, 00:34

"Es ist eine Stadt in Ooserglimm, damals vom Fuersten Hagen regiert. Wer das Land jetzt verwaltet weiss ich nicht." Sie schaut ausserst interessiert auf den Fussboden waehrend ihrer Ausfuehrungen.
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Beitragvon Stefan » Di 26. Jun 2007, 08:07

"Ooserglimm... mal sehen." Irenicus blätterte die schweren pergamentenen Seiten der Landkartensammlung vorsichtig um. Er schüttelte seinen massigen Schädel, nachdem er die letzte Seite umgeblättert hatte. "Ein Ooserglimm habe ich nicht gefunden."
Kassandra blickte vom Fußboden auf und schaute das verunstaltete Gesicht des Trolls an. Ihre Mine war ausdruckslos und ihre Augen schienen in eine weit zurückliegende Vergangenheit zu blicken. "Ooserglimm liegt direkt an der Orksteppe, ganz im Osten Kulligs, sogar jenseits des Glimmers." Sie stand auf und ging zu einem Regal, auf dem verschiedene Artefakte lagen. Sie wandte ihren Gefährten den Rücken zu.
Irenicus schlug vorsichtig die Karte Kulligs auf. Sein Blick fiel auf ein kleines Fürstentum ganz im Osten des Königreiches: Oostarglimm. Das musste es sein. Ihre Reise würde sie quer durch das Königreich Kullig führen, von Slöja bis nach Glimmerbo, der Hauptstadt des Landes. Wenn sie erst einmal dort wären, wäre der Weg bis nach Oostarglimm nicht mehr weit, höchstens ein oder zwei Tagesreisen.
Graubart erhob sich und trat hinter Kassandra, die eine kleine, schmuckverzierte Schatulle mit großem Interesse musterte. Er reckte sich und legte der Amazone seine rechte Hand auf die Schulter. "Würdet Ihr uns nach Oostarglimm begleiten?"
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Beitragvon Tati » Fr 20. Jul 2007, 02:39

"Ja, sicher!", antwortete sie, aber in ihrem Gesicht lag keine Freude. Sie drehte sich um und musterte den Zwerg. "Aber ob es viel bringen wird ist fraglich. Der Drache kam aus einer anderen Dimension. Ich habe von sowas keine Ahnung, aber so sagten die Zauberer", sie zuckte lapidar mit den Schultern und setzte sich wieder betont laessig auf einen der Stuehle.
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Beitragvon Stefan » Fr 20. Jul 2007, 16:37

Graubarts Gedanken drehten sich um den Drachen in Oostarglimm. Ein Drache aus einer anderen Dimension war nicht sehr hilfreich, um die Hintergründe des Drachenkrieges und seines Endes zu untersuchen. Außerdem schien Kassandra nicht glücklich darüber zu sein, wieder an diesen Ort zu reisen. Er traf eine Entscheidung. "Nein, wir werden nicht in dieses Oostarglimm reisen. Ich glaube, es bringt uns nicht wirklich weiter. Ich schlage vor, dass wir in den Norden reisen, in Richtung der Norrberga. Aber zuerst sollten wir uns für diese lange Reise ausrüsten. Um Kosten braucht ihr euch keine Sorgen zu machen. Dafür werde ich aufkommen."
Kiras Augen strahlten. Sollte es endlich losgehen? Und auf Kosten des Zwerges einzukaufen, das würde ihr gefallen. "Gut, dass es endlich losgehen soll. Komm, Kassandra, wir gehen einkaufen, das wird dich auf andere Gedanken bringen."
Graubart stand auf. "Ich werde mich um Pferde und einen Wagen kümmern. Es wäre gut, wenn Ihr, Irenicus, Euch um eine mögliche Fahrtroute kümmern würdet."
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